Erfahrungsbericht Michael Haschert am Tag im Operationssaal (14.03.2024
Zu den häufigsten postbariatrischen Eingriffen zählen Bauchdecken-, Rücken-, Brust-, Oberschenkel und Oberarmstraffungen. Selten sind auch Halsstraffungen oder Ganzkörperstraffungen (Bodylifts) möglich. Diese Operationen dauern je nach Befund 1,5 bis 5 Stunden. In der Regel ist hierfür ein stationärer Aufenthalt von 2-7 Tagen erforderlich. Postoperativ muss bis zur definitiven Heilung ein Kompressionsmieder für mindestens 6 Wochen getragen werden.
Gynäkomastie bezeichnet die Vergrößerung des männlichen Brustdrüsengewebes, die einseitig oder bei beiden Brüsten auftreten kann. Die Vergrößerung der Brust durch eine reine Fettansammlung wird „unechte Gynäkomastie“ oder Pseudogynäkomastie genannt. Diese Fetteinlagerungen können ernährungsbedingt, aber auch erblich bedingt sein. Die Krankhafte Vergrößerung der Brustdrüse kann verschiedene Ursachen haben. Häufig sind hormonelle Störungen der Auslöser, die durch Krankheit, medikamentöse Behandlung oder Vererbung herbeigeführt werden können. Eine übermäßige Östrogeneinwirkung kann ebenfalls zum Wachstum des Drüsengewebes führen. Abgesehen von diesen Möglichkeiten sollten auch systemische Erkrankungen bei der Anamnese in Betracht gezogen werden; so können Nierenkrankheiten, Lebererkrankungen, Nierentumoren, Adipositas, Hodentumoren und andere Krankheiten der Auslöser sein.
OP-Methoden
Die OP-Methode ist abhängig vom Ausgangszustand der Brust und dem gewünschten Ergebnis. Es gibt verschiedene Techniken, die entsprechend den Voraussetzungen abgeklärt werden müssen. Die OP-Methode ist abhängig vom Ausgangszustand der Brust und dem gewünschten Ergebnis.
Ein weiteres wichtiges Kriterium bei der Wahl der Methode ist es, die Empfindlichkeit der Brust nicht oder möglichst wenig zu beeinträchtigen.
Es gibt je nach Indikation zwei Möglichkeiten zur Brustverkleinerung beziehungsweise -Straffung. Bei der Pseudogynäkomastie reicht eine Fettabsaugung und es verbleiben kaum sichtbare Narben. Eine Straffung des Hautmantels ist hierbei selten erforderlich, da sich die überschüssige Haut meist voll- ständig zurückbildet. Falls diese doch notwendig wird, wird die Haut meist kreisförmig um den Brust- Warzenhof entfernt.
Bei der echten Gynäkomastie nützt der Ästhetisch-Plastische Chirurgin Doktorin MARIYANA IGNATOVSKA meist einen Schnitt am unteren Rand des Brustwarzenhofs und entfernt die Brustdrüse dann vollständig. Zusätzliche Fettabsaugungen und Straffungen des Hautmantels können erforderlich sein.
Nur in sehr seltenen, ausgedehnten Fällen mit der Notwendigkeit, große Mengen Fett- und Drüsengewebe im unteren Brustbereich entfernen zu müssen, wird zudem die Brustwarze nach oben versetzt. Hierzu verlagert der Operateur die Brustwarze und die sie umgebenden Blutgefäße und Nerven zusammen mit einem Drüsengewebslappen, so dass die Region durchblutet und berührungsempfindlich bleibt. Anschließend zieht der Operateur das umgebende Gewebe straffend zusammen. In der Regel entsteht dadurch eine senkrecht von der Brustwarze abwärts verlaufende Narbe.
Weitere Techniken sind anwendbar, zumeist jedoch sind die angeführten Methoden ausreichend.
Narkose, OP-Dauer und stationärer Aufenthalt
Die Brustverkleinerung beim Mann mit reiner Fettabsaugung kann unter örtlicher Betäubung oder im Dämmer- schlaf durchgeführt werden. Die Brustverkleinerung mit Drüsenentfernung erfolgt in Narkose. In der Regel dauert die Operation von etwa 60 Minuten bei kleinerem Befund bis 180 Minuten oder auch länger bei ausgedehnten Verkleinerungen. Während der Operation befinden sich die Patienten in einer halb sitzenden Position, da sich die Form der Brust so besser beurteilen lässt. Das entfernte Drüsengewebe sollte immer zur feingeweblichen Untersuchung geschickt werden.
Direkt nach der Operation wird die Brust mit Kompression verbunden. In ausgedehnten Fällen werden meist Drainagen gelegt, um das Wundwasser abfließen zu lassen und größere Blutergüsse zu vermeiden. Nach ein bis zwei Tagen können die Drainagen entfernt werden.
Erholungsphase und Nachbehandlung
Nach der Operation sollten sich die Patienten mindestens zwei Wochen lang körperlich schonen. Die Brüste können anschwellen und die Wundheilung muss regelmäßig kontrolliert werden. Voll arbeitsfähig sind die Patienten erst nach zwei bis vier Wochen. Bei körperlich anstrengender Arbeit kann die Rekonvaleszenz etwas länger dauern.
Schmerzen beim Bewegen der Arme sowie Spannungsgefühle in den Brüsten können bis einige Tage nach der Operation anhalten. Mit größeren Schwellungen muss der Patient für zwei bis sechs Wochen rechnen.
Drei bis sechs Wochen nach der Operation sollten Patienten Tag und Nacht ein fest sitzendes Kompressionsmieder tragen. Sportliche Aktivitäten, die die Brust- und Armmuskeln beanspruchen, sollten in dieser Zeit unbedingt vermieden werden.
Nachbehandlungen werden nötig, wenn es zu Wundheilungsstörungen kommt. In manchen Fällen sind auch operative Korrekturen möglich, falls die Form der Brust, die Position der Brustwarzen oder die Narbenheilung nicht den Wünschen des Patienten entsprechen und verbesserungsfähig sind. Generell dauert es drei bis vier Monate, bis alle Schwellungen abgeklungen sind und das Ergebnis der Bruststraffung vollständig sichtbar wird. Narben und Verhärtungen verbessern sich oft erst im Laufe der folgenden ein bis zwei Jahre.